Was ist Kompasszeit?

Kompasszeit ist ein Versprechen an sich selbst: dem inneren Kompass zu folgen, so gut es geht. Sich Zeit zu nehmen, den inneren Kompass immer wieder zu kalibrieren, in sich hinein zu horchen und auf sich selbst acht zu geben. Es ist die Aufforderung authentisch mit sich selbst, mit anderen und mit seinem Leben zu sein. Dabei umfasst Kompasszeit auch die Zeit, die wir manchmal benötigen, um das überhaupt herauszufinden. Um Fragen zu klären wie beispielsweise:

  • Wer bin ich? Wer will ich sein?
  • Was brauche ich, um glücklich und zufrieden zu sein?
  • Welche Menschen tun mir gut und welche nicht?
  • Welche Werte sind mir wichtig?
  • Was will ich nicht?
  • Was für ein Leben möchte ich führen, und wie, zum Teufel, bekomme ich das hin?

Mit anderen Worten: es geht ums Eingemachte!

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Wofür brauche so eine Kompasszeit?

Ich kenne sehr viele Menschen, die mehrmals in der Woche Sport treiben. Sie möchten gerne fit bleiben, am besten bis ins hohe Alter. Viel weniger Beachtung findet aber oftmals die psychische Gesundheit. Um die zu pflegen, muss man nicht zwangsläufig vorher erkrankt sein, aber wer Erfahrungen mit Depressionen, Burn-Out oder anderen psychischen Erkrankungen gesammelt hat, wird wahrscheinlich vertraut sein mit der Vorstellung, dass auch die Seele ein Sport- und Gesundheitsprogramm braucht.
Kompasszeit möchte dazu ermutigen, genau das zu tun. Sich selbst zu pflegen und gut zu behandeln (Selbstfürsorge), sich selbst wichtig zu nehmen (Selbstliebe, gesunder Egoismus) und selbstverantwortlich zu handeln. Für unser Leben, und damit auch unser Wohlbefinden und Glück, sind wir nämlich selbst zuständig. Nicht unser Partner, nicht unsere Kinder oder Eltern, nicht die Freunde, keine Ärzte, nicht „die Politik“ oder der Staat und auch nicht unser Arbeitgeber.
Was im ersten Moment vielleicht fast bedrohlich klingt, hat in Wirklichkeit viele wunderbare Auswirkungen:

  • 1. Ich bin unabhängig
    ob es mir gut geht, hängt nicht überwiegend von anderen Menschen ab
  • 2. Ich werde krisenfester (Resilienz)
    wenn mein Selbstwert und meine Selbstliebe nicht an äußeren Dingen oder Personen hängt, sondern in mir selbst fest verankert ist, dann kann ich mit Krisen (Stress, Krankheit, Kündigung, o.ä.) vermutlich besser umgehen. Was nicht heißt, dass es uns nicht trifft oder dass nichts mehr weh tut, das wäre auch nicht das Ziel. Wir wollen lebendige Menschen sein und so lange wir das sind, werden wir auch manchmal leiden. Aber wir können eben selbst sehr viel dazu beitragen, wie wir mit den Krisen unseres Lebens umgehen.
  • 3. Ich bin gesünder
    psychische Gesundheit hat einen großen, einen wirklich großen Einfluss auf die körperliche Gesundheit. Wer für seine psychische Gesundheit sorgt verhindert nicht nur, dass psychische Probleme sich  körperlich manifestieren, vermutlich trägt es auch automatisch dazu bei weniger Stress zu haben und entspannter zu sein. Und vermutlich auch weniger Falten zu haben.
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Kompasszeit unterstützt die Aufklärung über und Akzeptanz von psychischen Krankheiten

Kompasszeit möchte aber nicht nur dazu ermutigen, sich grundsätzlich mit „Psyche“ auseinanderzusetzen, sondern gleichzeitig einen Beitrag dazu leisten, über psychische Krankheiten aufzuklären und Vorurteile abzubauen. Psychisch Kranke sind eben nicht gleich „verrückt“ oder „schwach“. Oftmals geraten Menschen völlig unverschuldet in psychische (behandlungsbedürftige) Krisen (z.B. durch Erziehung oder Schicksalsschläge). In einer aufgeklärten, modernen und vor allem menschenfreundlichen Gesellschaft sollte es selbstverständlich sein, dass Hilfe in ausreichendem Maß geboten und angenommen wird. Eine Therapie sollte kein Makel sein. Es braucht manchmal Mut, um Hilfe zu bitten. Diesen Mut sollten wir stets würdigen, anerkennen und unterstützen.
Ebenso sind psychische Erkrankungen oft nur ein Teil des Menschen. Sie treffen Alte und Junge gleichermaßen, ebenso wie alle Geschlechter. Niemand ist davor sicher und diese Erkenntnis wird umso wichtiger, wenn wir uns verdeutlichen, dass Suizide als Folge psychischer Erkrankungen allein 2018 in Deutschland zu über 9000 Todesfällen geführt hat.

Weltweit sind es über 800.000 Menschen, die sich das Leben nehmen (Quelle: Statistisches Bundesamt). Zählen wir auch die tödlichen Folgen von Suchterkrankungen hinzu, kommen wir auf eine noch viel größere Zahl.
Wir sind daher alle dazu aufgefordert, psychisch Kranke zu unterstützen und gleichzeitig für unsere eigene psychische Gesundheit gut zu sorgen. Kompasszeit ist die Zeit, die wir uns dafür nehmen.

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Du bist Dein Experte!

Kompasszeit kann Dir manchmal Vorschläge machen, Erfahrungen teilen, Tipps geben, ermutigen, Quellen aufzeigen – aber eines kann Kompasszeit sicher nicht: Dir genau sagen was Du brauchst.
Auch wenn wir oft ähnliche Erfahrungen haben, ähnliche Stressfaktoren, vielleicht manchmal die selben Fragen oder Ängste. Was für Dich gut und richtig ist, was Du brauchst, um psychisch gesund zu sein, das kannst am Ende nur Du wissen.
Du bist Dein eigener Experte! Es kann sich allerdings lohnen, auf diesem Weg einen Therapeuten als Begleitung zu haben.

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Was Kompasszeit nicht ist:

Von dieser Seite nimm bitte, was Du brauchen kannst: Zuspruch, Mut machen, Verständnis, Ideen, neue Fragen, Neugier, Tipps, Informationen, Freude… das ist ein Teil dessen, was Kompasszeit bieten möchte. Damit Du es ein wenig leichter hast bei Deiner eigenen „Kompasszeit“.

Kompasszeit ist aber sicher kein Ersatz für professionelle Hilfe. Und wenn Du fürchtest unter einer psychischen Krankheit zu leiden, dann wende Dich bitte an einen Therapeuten, Psychiater oder zunächst einmal an Deinen Hausarzt. Du findest außerdem unten die Telefonnummer und Adresse der Telefonseelsorge, die Dir auch in einer akuten Krise helfen kann. Zögere bitte nicht, Dich an sie zu wenden, selbst wenn es nicht um Dich selbst geht. Auch wenn es Mut braucht, es lohnt sich immer, um Hilfe zu bitten.


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