Malbücher für Erwachsene – wenn der Kopf mal leer werden soll
Ein Malbuch für Erwachsene war eines der ersten kreativen Dinge, die ich mir zugelegt habe. Über das Maß der Kreativität bei vorgegebenen Bildern kann man natürlich streiten, aber wie immer geht es mehr um das, was es bringt und nicht darum, dass eigene Tun abzuwerten. Immerhin sind die meisten von uns ziemlich gut dazu in der Lage das eigene Handeln und Denken permanent kritisch zu hinterfragen. Und wenn der innere Kritiker schon nicht direkt an einem nörgeln kann, dann bleibt im Ernstfall noch eine allgemeine Abwertung der Tätigkeit an sich. Wie in einem der ersten Beiträge beschrieben (klick hier), kann man ja ganz generell sagen, dass etwas „einfach blöd“ ist. Oder eines erwachsenen Menschen nicht angemessen. Oder – im Falle von Malbüchern – für einen intelligenten und/oder kreativen Menschen nicht herausfordernd genug.
Und so bin auch ich lange Zeit nicht auf die Idee gekommen, dass Malbücher für Erwachsene eine Option zur Beschäftigung für mich sind. Nicht, dass ich das per se im Vornhinein schon abgewertet hätte, mir war tatsächlich gar nicht klar, dass es so etwas gibt. Klingt seltsam, ist aber so.
Das erste Malbuch
Mein erstes Malbuch war ein ironisches. Das sprach mich an, weil mir insgesamt Ironie vertraut ist. Je nach Leidensdruck driftet es dann auch mal ab in Zynismus – aber das ist ein anderes Thema.
Was ich mir dazu leistete waren außerdem eine kleine Palette Acrylfarben. Und wer jetzt sagt, dass es ja eine ungeheure Verschwendung ist mit Acrylfarben ein Malbuch auszumalen, dem muss ich ein klein wenig recht geben. Inzwischen habe ich auch Buntstifte, aber hin und wieder, male ich weiterhin mit Acryl in meine Malbücher. Denn als besonders entspannend finde ich das Malen mit einem kleinen Pinsel. Und ich mag die Konsistenz der Acrylfarben. Beides zusammen ergibt einen quasi meditativen Zustand. Wenn der Kopf mal richtig leer werden soll, dann greife ich zum Malbuch für Erwachsene, zum Pinsel und zu meinen Tuben.
(Falls da übrigens jemand eine wirklich gute Alternative weiß, also für das Look&Feel von Pinsel und Acryl, dann immer gern in die Kommentare. Und nein, Tusche ist nicht dasselbe…)
Kopf leer?
Kopf leer ist ein Effekt, den ich beim Malen nicht erwartet habe. Denn theoretisch, dadurch, dass man sich nichts ausdenken muss oder anderweitig sein Hirn wirklich braucht, bliebe ja genug Zeit und Raum um nebenbei zu Grübeln oder doch wenigstens nachzudenken. Und es wäre auch erlaubt. Ich würde ja grundsätzlich lieber am Arbeitstisch beim Malen grübeln als nachts um 2 Uhr im Bett. So ist das aber (leider? gottseidank?) nicht. Mein Hirn wird leer. Ich bin auf Farben und Formen konzentriert. Und hier und da auch noch darauf einen Schluck Tee aus dem Becher zu trinken, bevor er kalt wird. Ansonsten: Nichts! Oder zumindest sehr wenig.
Im Grunde ist es die perfekte Achtsamkeitsübung. Und auch die perfekte Meditation. Und das sage ich, obwohl ich Meditation seit einer Weile nun übe.
Fazit
Malbücher für Erwachsene gehören daher jetzt schon seit Wochen zum regelmäßigen Programm. Statt Fernsehen, gerne abends. Denn beim Fernsehen habe ich oft das Gefühl, mein Gehirn wird einfach abgeschaltet oder doch zumindest einfach nur eingelullt. Malen tut das nicht. Und das klingt vielleicht zunächst wie ein Widerspruch zum leeren Kopf, aber in dieser Leere liegt Weite, liegt auch Freiheit und liegen Farben.
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Hab einen feinen Tag!
Annette